Wird das Wesen bzw. der Charakter der Elterntiere an die Nachkommen vererbt? 


Das Verhalten als auch die Persönlichkeitsmerkmale eines Hundes werden durch verschiedene Faktoren (genetische Faktoren, Umwelteinflüsse, sowie individuelle Eigenschaften) beeinflusst. 

Hier möchten wir gerne eine aktuelle und sehr umfangreiche Studie von Kathleen Morrill von der University of Massachusetts Chan Medical School über die Unterschiede des Verhaltens zwischen Hunderassen und individuellen Hunden hervorheben. Für die Studie sammelten Kathleen Morrill und ihr Team seit 2015 Erhebungs- und genetische Daten von Tausenden von Hunden in den Vereinigten Staaten. 

Die Besitzer der Hunde beantworten dafür jeweils mehr als 100 Fragen zum Wesen ihres Hundes. Zusätzlich schickten sie einen Wangenabstrich zur DNA-Sequenzierung ein.

Dadurch konnten insgesamt Daten von 18.000 Hunden (Mischlinge als auch Rassehunde) miteinander verglichen werden. Dazu analysierten die Forscher/innen die genetischen Daten von insgesamt 2.155 Hunden und verknüpften sie mit den berichteten Verhaltensweisen der Hunde.

Soviel zum Aufbau der Studie. Wirklich interessant sind die Ergebnisse der Studie. Aus der Studie ging hervor, dass körperliche Merkmale zu 80 % (Aussehen und Physiologie) tatsächlich vererbt werden. Beim Verhalten und den Persönlichkeitsmerkmalen hingegen zeichnete sich deutlich ab, dass Verhaltensweisen keine starken genetischen Komponenten aufweisen. Mit der Hunderasse konnten nur 9 % der Unterschiede im Verhalten und im Temperament der einzelnen Hunde erklärt werden. Das Verhalten der Hunde wurde wesentlich von der Umwelt, ihrem Lebensraum, dem Alter und ihrem Geschlecht beeinflusst. 

Hier eine kurze Übersicht der Studienergebnisse:

  • Die Unterschiede im Verhalten sind zwischen den einzelnen Hunderassen gering.
  • Es konnte kein Verhalten gefunden werden, das speziell nur bei einer Hunderasse auftrat.
  • Die einzelnen Rassen unterscheiden sich kaum durch genetische Besonderheiten.
  • Ausnahmen: Neigung zum Heulen, Spaß am Apportieren war bei einigen Hunderassen stärker ausgeprägt.
  • Es konnte kein Nachweis erbracht werden, dass bestimmte Verhaltensweisen eine Folge der Zuchtselektion sind.

 

Quelle: Morrill, Kathleen/Jessica Hekman/Xue Li/Jesse McClure/Brittney Logan/Linda Goodman/Mingshi Gao/Yinan Dong/Marjie Alonso/Elena Carmichael/Noah Snyder-Mackler/Jacob Alonso/Hyun Ji Noh/Jeremy Johnson/Michele Koltookian/Charlie Lieu/Kate Megquier/Ross Swofford/Jason Turner-Maier/Michelle E. White/Zhiping Weng/Andrés Colubri/Diane P. Genereux/Kathryn A. Lord/Elinor K. Karlsson (2022): Ancestry-inclusive dog genomics challenges popular breed stereotypes, in: Science, Bd. 376, Nr. 6592, [online] doi:10.1126/science.abk0639.


Was ist das Fazit der Studie?

Jeder Hund ist ein Individuum und auch als solches zu betrachten. Das bedeutet, dass Hunde sich wie Menschen im Laufe ihres Lebens verändern können und ein Produkt ihrer Erfahrungen sind. Aus diesem Grund ist die Sozialisation eines Hundes sehr wichtig, beginnend bereits mit der Trächtigkeit, über die Aufzuchtphase und - mindestens genauso wichtig - mit den Eindrücken und Erfahrungen nach seinem Umzug in sein neues Zuhause.

Obwohl mit der Hunderasse lediglich 9 % der Unterschiede im Verhalten und mit dem Temperament der einzelnen Hunde erklärt werden konnten, möchten wir dennoch bei der Auswahl eines Deckrüden neben der Gesundheit auf sein Wesen achten, um den Welpen möglichst gute Startbedingungen mitgeben zu können.

Die Auswirkungen von Stress


Das Stresssystem entwickelt sich bei Hunden (eigentlich bei allen Säugetieren) bereits in den ersten Trächtigkeitswochen, also bereits im Mutterleib der Hündin. Wird das Stresssystem der Mutter während der Trächtigkeit also stark und ggf. auch dauerhaft aktiviert, wirkt sich das negativ auf das Stresssystem der ungeborenen Welpen aus. Die Welpen werden dadurch quasi darauf sensibilisiert, in eine gefährliche Umwelt hinein geboren zu werden. So sind die Welpen von Hündinnen, die während der Tragzeit großem Stress ausgesetzt waren, häufig unruhiger und nervöser als Welpen von Hündinnen, die ihre Tragzeit in einem stressfreien Umfeld verleben konnten.

Mit Blick auf die Vulnerabilität der Welpen ist es wichtig, während der Trächtigkeit darauf zu achten, dass es der Mutterhündin gut geht.

Quellen:

  1. Bloß keinen Stress – oder besser doch? (o. D.): [online] https://www.canis-kynos.de/Informationen-Artikel-zum-Teilen-Stress-bei-Hunden.html. 
  2. Stress vor der Geburt erhöht das Risiko für psychiatrische Erkrankungen (o. D.): Max Planck Institut für Psychiatrie, [online] https://www.psych.mpg.de/2558831/news_publication_13821177_transferred.

Wie wichtig ist eine gute Sozialisierung?


Durch die Studie von Kathleen Morril und ihrem Team wissen wir, dass die Umwelt, die gesammelten Erfahrungen, der Lebensraum, das Alter, das Geschlecht, aber auch was dem Hund vorgelebt bzw. beigebracht wurde maßgeblich zur Persönlichkeitsentwicklung eines Hundes beitragen. 

Deswegen ist es uns als Züchtern wichtig nicht nur für eine möglichst entspannte Trächtigkeit zu sorgen, sondern auch die Welpen entsprechend ihrer Entwicklung zu fördern und zu sozialisieren. Dazu gehört natürlich auch, dass die Welpen in einer interessanten und abwechslungsreichen Umgebung mit Familienanschluss aufwachsen.

Was nicht zu unterschätzen ist, ist wie die Mutterhündin mit ihrem Nachwuchs umgeht und was sie an Verhaltensweisen ggf. weitergibt. Aus diesem Grund beobachten wir unsere Hündin ganz genau, bieten ihr ausreichend Raum zur Entspannung und unterstützen sie im Falle von Überforderung. 

Das heißt, zum Zeitpunkt der Abgabe, sind unsere Kromis keine unbeschriebenen Blätter mehr, sondern bringen ungefähr neun Wochen Lebenserfahrung mit. Wir werden unser bestes geben, um jeden Welpen ein gutes Grundgerüst mitzugeben, jedoch bringt die beste Früh-Förderung nichts, wenn sie als neue Kromi-Eltern darauf nicht aufbauen und ihren Welpen nicht an die Dinge heranführen, die er benötigt um sich gut in ihrem Alltag zurechtzufinden.

So bleiben Sie auf dem Laufenden


Wir bemühen uns diese Homepage immer zeitnah zu aktualisieren und auf den neusten Stand zu bringen, damit sie eine Vorstellung davon bekommen was gerade so passiert. 

Damit Sie nicht erst suchen müssen, halten wir neue Informationen, als auch neue Inhalte auf unserer Homepage unter Aktuelles fest und setzen dementsprechend auch eine Verlinkung zu dem Inhalt. Das ist super praktisch, denn so reicht es vollkommen aus die Seite "Aktuelles" bis zur Läufigkeit im Blick zu behalten.

Sollten Sie gerne mehr erfahren wollen, dann legen wir Ihnen ans Herz sich bei uns per E-Mail, oder telefonisch zu melden - wir freuen uns über Ihr Interesse. 

Ab der Läufigkeit unserer Hündin wird es natürlich so richtig spannend. Das bedeutet, dass wir immer mehr und frequenter neue Informationen haben. Zu diesem Zeitpunkt wird dann die Seite Würfe immer interessanter und voller. Hier berichten wir dann über den Beginn der Läufigkeit, eventuelle Progesteron-Tests, die Hochzeitsfeier, Ultraschall-Untersuchung/en usw. 

Zusätzliche Informationsquellen:

  • WhatsApp, Signal oder Telegram Gruppe für die zukünftigen Kromi-Eltern. Praktisch für tägliche Updates, Bilder und Videos aus der Welpenstube. Zudem haben Sie die Möglichkeit sich auch untereinander kennenzulernen und auszutauschen.
  • Welpen-Cam - während der Aufzucht besteht die Möglichkeit temporär live in die Welpenstube zu schauen. 
  • Online-Meetings (für alle zukünftigen Kromi Eltern) zum Austausch. Ideal um Fragen zu stellen, Themen (z.B. Erstausstattung, herausforderndes Verhalten der Welpen, woran erkenne ich eine gute Hundeschule, Ernährung etc.) zu besprechen, gemeinsam die Welpen zu beobachten und kennenzulernen (z.B. gemeinsames Wiegen der Welpen, individuelle Vorstellung der Welpen etc.) usw.  Die Teilnahme an den Online Meetings ist natürlich freiwillig und etwas für besonders interessierte.  

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